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Gesundheit
































                                                                                Da die weibliche Harnröhre kürzer ist als bei Män-
                                                                                nern, gelangen Bakterien und Keime leichter in die
       Antibiotika können unliebsame Nebenwirkungen entfalten, viele Frauen sind bei der Einnahme deshalb zu-  Blase und sind so die Ursache für unangenehme
       rückhaltend.                                                  Foto: djd/Cystinol/Getty Images/AntonioGuillem  Harnwegsinfekte.
                                                                                        Foto: djd/Cystinol/chajamp - stock.adobe.com
       Es müssen nicht immer Antibiotika sein
                                                                                länger in der Blase verbleiben, können sie sich dort
                   Auch Naturarzneien können bei Harnwegsinfekten               vermehren.  Treten im Zuge eines banalen Harn-
                            als «Bakterienkiller» fungieren                     wegsinfektes Fieber, Schüttelfrost, Rücken- oder
                                                                                Flankenschmerzen oder sogar Blut im Urin auf, soll-
       (djd). Viele Frauen haben die Folgen einer Blasen-  pflanzliche Therapien gibt, werden diese laut Um-  te man sich an den Arzt wenden. Keime, die bis ins
       entzündung schon am eigenen Leib erfahren: Man   frage nicht einmal jeder dritten Patientin vom Arzt   Nierenbecken aufgestiegen sind, müssen mit Anti-
       muss oft Wasser lassen, doch es gehen nur geringe   empfohlen. Dabei konnte eine Laborstudie zeigen,   biotika behandelt werden.
       Mengen Urin ab. Dabei sticht und brennt es unan-  dass es beispielsweise
       genehm. Häufig verschreibt der Arzt ein Antibio-  der in «Cystinol akut»
       tikum. Dies war laut  einer  aktuellen Umfrage  des   enthaltene Bärentrau-
       Markt- und Meinungsforschungsinstituts  YouGov   benblätter-Extrakt mit
       unter mehr als 1.000 Frauen bei mehr als jeder zwei-  Antibiotika aufnehmen
       ten Betroffenen der Fall. Die Erkrankten selbst sowie   und die krankheitsver-
       eine wachsende Zahl von Experten sehen den sorg-  ursachenden Bakterien
       losen Einsatz der nebenwirkungsreichen syntheti-  abtöten  kann.  Dafür
       schen „Bakterienkiller“ jedoch zusehends kritisch.   sorgt der in den Blät-
       Nicht zuletzt, weil sich immer mehr antibiotikaresis-  tern vorhandene Pflan-
       tente Bakterienstämme entwickeln. Darüber hinaus   zenstoff Arbutin. Er
       bringen diese Medikamente nicht selten die natür-  wird im Körper verstoff-
       liche Darm-, Intim- oder Hautflora aus dem Gleich-  wechselt und zu einem
       gewicht, was Verdauungsstörungen oder Pilzinfek-  Produkt umgebaut, das
       tionen verursachen kann.            im Bakterium aktiviert
        Antibiotika nur für den „Ernstfall“ verwenden  wird und so vorhan-
                                           denen Keimen den
       Viele betroffene Frauen  möchten  solche  Medika-
       mente daher nicht beliebig einnehmen, sondern   Garaus  macht.  Mehr
                                           Infos dazu gibt es unter
       lieber für den „Ernstfall“ aufsparen. So können sich   www.cystinol.de.  Die
       76 Prozent der von YouGov befragten Frauen vor-
       stellen nachzuhaken, wenn der Arzt ein Antibioti-  unter Antibiotika-The-
       kum verordnet. Mehr als zwei Drittel würden über-  rapien  auftretenden
       legen, das entsprechende Rezept nur einzulösen,   Resistenzbildungen
                                                    vermieden
                                           werden
       wenn die Blasenprobleme sich deutlich verstärken.   und die Darmflora wird
       Obwohl es seit Jahrzehnten bewährte alternative
                                           geschont.
                                            Harnwegsinfekten
                                            aus dem Weg gehen
                                           Kälte sollte nach Mög-
                                           lichkeit vermieden wer-
                                           den: Nasse Badesachen,
                                           kalte Füße oder langes
                                           Sitzen auf kühlem Un-
                                           tergrund begünstigen
                                           Blasenentzündungen.
                                           Gefährdet ist auch, wer
                                           wenig trinkt oder mit
                                           dem   Toilettengang
       Langes Sitzen auf kühlem Untergrund kann eine Bla-
       senentzündung begünstigen.          zu lange wartet, denn
           Foto: djd/Cystinol/Maksim Šmeljov - stock.adobe.com  wenn die Bakterien
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