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Haushalt
Küchenabfälle sind viel zu schade für die Biotonne, denn sie können als Zugabe für fruchtbare Gartenerde wie-
derverwendet werden. Foto: djd/Christopher Fischer/EM-Chiemgau/Sarah Lampe
Von der Küche in den Garten und zurück
Küchenabfälle zu nährstoffreicher Schwarzerde recyceln Die zerkleinerten Küchenabfälle sollten mit effekti-
ven Mikroorganismen benetzt werden, um den Fer-
(djd). Prächtig blühende Blumen, perfekt gedei- Gartenboden damit wertvolle Nährstoffe - und das mentierungsprozess zu fördern.
hende Gemüsepflanzen und üppig wachsende Bodenleben wird aktiviert. Foto: djd/Christopher Fischer/EM-Chiemgau/Sarah Lampe
Sträucher: Für den Traum eines jeden Hobbygärt- Im Eimer fermentieren
ners muss nicht viel Geld in kostspielige Dünge- weitere nützliche Tipps und Hilfsmittel für den ge-
mittel investiert werden. Wer seine Küchenabfälle „Seit gut zwei Jahrzehnten fermentieren wir aus lungenen Fermentierungsprozess. Verschimmelte
sinnvoll recycelt und wiederverwertet, schließt anfallenden Küchenabfällen sogenanntes Bokashi oder verfaulte Speisereste haben im Wiederver-
damit den natürlichen Kreislauf vom Garten in die für den Garten“, erzählt Christoph Fischer. „Je klei- wertungseimer derweil nichts zu suchen.
Küche und wieder zurück. Obendrein erhält der ner die Reste von Gemüse, Obst, Nudeln, Reis, Brot Erde mit Nährstoffen anreichern
oder anderen Küchen-
resten dabei geschnit- Nach rund 14 Tagen Reifezeit bei Zimmertem-
ten sind, umso schneller peratur können die recycelten Küchenabfälle in
ist die Organik fermen- 10 bis 13 Zentimeter tiefe Gräben eingefüllt, mit
tiert - und Vitamine, Erde abgedeckt und angegossen werden. Mit der
Enzyme, Aminosäuren Neubepflanzung sollten Gartenfreunde etwa zehn
und Antioxidantien Tage warten. In kurzer Zeit siedeln sich Würmer im
entstehen.“ Fischer ist Boden an, welche die fermentierten Küchenabfälle
Fachmann. Sein nach zu wertvollem Humus weiterverarbeiten. Das Bo-
ihm benanntes Un- denleben wird aktiviert, die Erde lockerer - und die
ternehmen aus dem Pflanzen werden mit wichtigen Vital- und Nähr-
Chiemgau hat sich auf stoffen versorgt. Auf diese Weise lässt sich auch das
den Einsatz Effektiver Wachstum vo Balkonkasten- und Kübelpflanzen
Mikroorganismen, kurz positiv und ganz natürlich beeinflussen. „Der Saft,
EM, in den unterschied- der bei der Fermentation entsteht, kann verdünnt
lichsten Bereichen zum Gießen wie ein Flüssigdünger eingesetzt wer-
spezialisiert. Die zerklei- den“, erklärt Experte Christoph Fischer. „Mit der
nerten Küchenabfälle Zeit lässt sich mit der Wiederverwendung von Kü-
sollten Hobbygärtner in chenabfällen fruchtbare Schwarzerde im Garten
einem speziellen Eimer etablieren, die über Jahrzehnte und damit auch für
mit Sieb und Auslauf- die Gartenerfolge der eigenen Enkel aktiv bleibt.“
hahn geben und mit
EM gut benetzen, denn
die darin enthaltenen
Milchsäurebakterien
fördern die Fermentie-
rung, senken den pH-
Wert und verhindern
dadurch Fäulnis der Ab-
fälle. Auch voraktivierte
Pflanzenkohle, fermen-
tiertes Getreideschrot
oder Gesteinsmehl
regulieren die Feuchtig-
keit, binden entstehen-
de Gerüche und werten
das Bokashi zusätzlich Die fermentierten Küchenabfälle werden in Gräben
auf. Unter www.em- in den Gartenboden eingebracht, mit Erde bedeckt
chiemgau.de gibt es und angegossen.
Foto: djd/Christopher Fischer/EM-Chiemgau/Sarah Lampe
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