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Heimwerken
Das klassische Hanfblatt besticht durch seine klare
Schönheit. Die feinen Holzmuster kommen mit far-
bigem Papier oder Stoff hinterlegt noch besser zur
Mit Geduld und Konzentration entstehen beim Kumiko wunderschöne Deko- und Gebrauchsgegenstände. Geltung. Foto: djd/Vincentz Network/Matt Kenney
Foto: djd/Vincentz Network
– erhältlich etwa auf der Internetplattform www.
Holzwerken auf Japanisch holzwerken.net. Konzentration auf jedes noch so
Mit Kumiko lassen sich wunderschöne Möbel und Dekoartikel selbst gestalten feine Detail, sich für jeden Arbeitsschritt Zeit neh-
men und mit allen Sinnen bei der (Holz-)Sache zu
(djd). Hanfblatt, Schildkrötenpanzer, Kaleidoskop: in Deutschland immer mehr Liebhaber. Das Schöne sein, macht das Arbeiten an einem Kumiko zu einer
So kreativ und vielseitig wie die Namen sind auch dabei: Jeder kann sie mit relativ einfachen Mitteln fast kontemplativen Beschäftigung. Damit die
die Muster beim Kumiko, der traditionellen japani- selbst machen. komplexen Muster auch gelingen, stellt der Autor
schen Kunst der Holzbearbeitung. Dabei entstehen Ganz wichtig: zehn von ihnen vor und zeigt Schritt für Schritt die
durch die geschickte Bearbeitung und Zusammen- Geduld, Aufmerksamkeit und Konzentration Herstellung – angefangen von den benötigten Vor-
setzung feiner Holzleisten filigrane, wunderschöne richtungen und Techniken über das richtige Holz
und erstaunlich stabile Muster, die mit Papier oder Dafür braucht man neben dem richtigen Werkzeug und die Herstellung der Rahmen bis zum Einsetzen
Stoff hinterlegt werden. Kumiko können zum Bei- vor allem Geduld und Aufmerksamkeit, wie der des letzten Holzteilchens.
spiel zur Gestaltung von Möbelstücken, als Wand- amerikanische Autor Matt Kenney in seinem neu- Vom klassischen Hanfblatt bis
schmuck, Leuchten oder Raumteiler eingesetzt en Buch „Kumiko – Japanische Gitter-Ornamente zum eigenen Entwurf
werden. Die fernöstlichen Ornamente finden auch entwerfen, bauen und perfektionieren“ beschreibt
Den Einstieg ins Kumiko bildet – auch
bei Kenney – meist das beliebteste
und bekannteste Muster, das klassi-
sche asa-no-ha oder Hanfblatt. Es be-
sticht mit raffinierter Einfachheit und
Schönheit, und man lernt bei der An-
fertigung gleichzeitig alle wichtigen
Grundtechniken, die man für kompli-
ziertere Vorhaben benötigt. Wer dann
„süchtig“ geworden ist, macht sich
an die Hartriegelblüte, den Abakus
oder wagt einen „Square Dance“. Mit
ein bisschen mehr Übung kann man
dann auch der persönlichen Kreativi-
Das Zusammensetzen der feinen Holzleisten zu komplexen Kumiko-Muster - hier der «Square Dance» - sind sehr vielfäl- tät freien Lauf lassen, eigene Muster
Mustern schult Konzentration und Feingefühl. tig. Fortgeschrittene erfinden eigene Kreationen. entwerfen – und jeden Augenblick in
Foto: djd/Vincentz Network/Matt Kenney Foto: djd/Vincentz Network/Matthew Teague der Werkstatt einfach genießen.
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