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Gesundheit






























       Bei der Hospizarbeit geht es darum, sterbenskranken Menschen Zuwendung zu schenken – beispielsweise, in-
       dem man ihnen vorliest.          Foto: djd/Deutscher Hospiz- und PalliativVerband/Katarzyna Bialasiewicz - stock.adobe.com   Hospizbegleiterinnen und -begleiter kümmern sich um ster-
                                                                                benskranke Menschen und entlasten die Angehörigen.
       Hospiz und Palliativversorgung: Das verbirgt sich dahinter                     Foto: djd/Deutscher Hospiz- und PalliativVerband/
                                                                                              Photographee.eu - stock.adobe.com
                            Gut begleitet würdevoll sterben                     kann auch die Pflegeeinrichtung sein – als in einem
                                                                                Krankenhaus sterben möchten. Damit dies gelingt,
       (djd). Die Begriffe „Hospiz“ und „Palliativversorgung“   Schmerzen und Beschwerden lindern  müssen hausärztliche, pflegerische, palliative und
       haben die meisten Menschen zwar schon einmal   Palliativ leitet sich vom lateinischen  Wort  „Palli-  hospizliche Angebote gut vernetzt sein. Vor allem
       gehört. Doch was sich genau dahinter verbirgt, wis-  um“ ab, das „Mantel“ bedeutet. Die Palliativversor-  Palliativversorgung und Hospizarbeit bilden hier
       sen viele nicht. Dabei möchten wir alle bei schwerer   gung möchte in diesem Sinne sterbenskranke Men-  ein starkes Tandem.
       Krankheit und in der Zeit vor unserem Tod würde-  schen umhüllen und ihre Schmerzen sowie andere   Wünsche erfüllen und Zuwendung schenken
       voll begleitet und gut versorgt werden. Was gehört   Beschwerden wie Übelkeit, Atemnot oder Unruhe
       also alles zur Hospizarbeit und Palliativversorgung?  lindern. „Palliativmedizin und -pflege helfen dann,   „Im  Mittelpunkt der Hospizarbeit  steht  der
                                                              wenn Krankheitsverläu-  schwerstkranke und sterbende Mensch mit seinen
                                                                                Wünschen und Bedürfnissen sowie seine Angehö-
                                                              fe und Symptome nicht   rigen und Nahestehenden“, so Hardinghaus. Neben
                                                              mehr  ursächlich thera-  dem häufig geäußerten Wunsch, bis zum Lebens-
                                                              piert werden können“,   ende im vertrauten Umfeld bleiben zu können, gilt
                                                              erklärt Winfried  Har-  es, den Menschen Zuwendung zu schenken und
                                                              dinghaus, Vorsitzender   sie zu unterstützen. Dabei kann es beispielsweise
                                                              des  Deutschen Hospiz-   darum gehen, ihnen einfach nur zuzuhören, ihnen
                                                              und PalliativVerbands   vorzulesen, gemeinsam zu malen oder ein Spiel zu
                                                              (DPHV). Ziel sei es, die   spielen. Diese Aufgabe übernehmen deutschland-
                                                              Lebensqualität der Be-  weit mehr als 50.000 ehrenamtliche Hospizbeglei-
                                                              troffenen so weit zu er-  terinnen und -begleiter. Informationen über hospiz-
                                                              halten oder wieder-  liche und palliative Angebote gibt es zum Beispiel
                                                              herzustellen, dass die-  unter www.dhpv.de, beim Hospizdienst in der Nähe
                                                              se trotz Krankheit mög-  oder am 8. Oktober auf einer der zahlreichen Ver-
                                                              lichst symptomfrei oder   anstaltungen des Welthospiztags. Unter dem Mot-
                                                              zumindest  sympto-  to „Hospiz kann mehr“ finden überall Tage der of-
                                                              marm am täglichen Le-  fenen Tür, Fortbildungs- und Fachveranstaltungen,
                                                              ben teilhaben können.   Filmvorführungen, Konzerte, Lesungen und vieles
                                                              Dabei  gilt  für  die  Ver-  mehr statt. Dort kann man sich selbst ein Bild davon
                                                              sorgung „ambulant  vor   machen, wie Hospizarbeit und Palliativversorgung
                                                              stationär“, da die meis-  bei schwerer Krankheit und am Lebensende lindern
                                                              ten Menschen lieber im   und unterstützen können. Denn die beiden gehen
                                                              eigenen Zuhause – das   wie das Leben und der Tod Hand in Hand.


















                                                              Die Pflege sterbenskranker Menschen erfordert viel Aufmerksamkeit. Es gilt, sie
                                                              würdevoll bis ans Ende zu begleiten.
                                                                   Foto: djd/Deutscher Hospiz- und PalliativVerband/David Pereiras - stock.adobe.com
                                                                                            B16 aktuell  September 2022   - 37 -
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