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Gartentipp
Lebensräume für bedrohte Bienenarten: Ein Insektenhotel lässt sich ganz einfach selbst bauen.
Unterschlupf für Biene, Igel und Co. Im Kreislauf der Natur: Mit einem Häcksler lässt sich
Grünschnitt zerkleinern und direkt im eigenen Gar-
Den Garten tier- und insektenfreundlich gestalten ten sinnvoll weiternutzen.
(djd). Über 500 Wildbienenarten gibt es in Deutsch- sich ebenso als Unterschlupf. „Wichtig ist es, bei der Kompostieren zu zerkleinern. Und: Aufgefangenes
land – doch jede zweite davon ist vom Aussterben Pflanzenpflege so weit wie möglich auf Pestizide Regenwasser, das im Garten genutzt wird, schont
bedroht. Ein Grund dafür ist, dass die Insekten im- zu verzichten. Sie halten nicht nur Schädlinge, son- natürliche Ressourcen.
mer weniger Nahrungsquellen in der Natur finden. dern auch Nützlinge fern“, so Jens Gärtner weiter. Im Foto: djd/STIHL
Dabei ist ihre Bedeutung für eine intakte Umwelt Ratgeberbereich unter
nicht zu unterschätzen. „Ohne Bienen keine Ernte“, www.stihl.de etwa gibt
lautet ein geflügeltes Wort. Schließlich überneh- es viele weitere Tipps für
men Wild- und Honigbienen einen Großteil der eine bienenfreundliche
Pflanzenbestäubung. Dabei kann jeder Gartenbe- Gartengestaltung und
sitzer einen Beitrag leisten, neue Lebensräume für Anleitungen zum Bau
bedrohte Arten zu schaffen. Angefangen mit einer von Insektenhotels und
insektenfreundlichen Bepflanzung bis hin zum Auf- Nistplätzen für heimi-
stellen von Nisthilfen und Futterstationen für Wild- sche Wildvögel.
vögel oder einem Igelhaus. Regenwasser nutzen
Bienenfreundlich pflanzen, und Grünschnitt
auf Pestizide verzichten kompostieren
Der biologisch vielfältige Garten fängt mit der Vögel haben es eben-
Wahl der Beet- und Kübelpflanzen an. Ein Beispiel: falls immer schwerer, in-
Spezialzüchtungen mit gefüllten Blüten sind zwar takte Naturräume zu fin-
schön anzusehen, erschweren Wildbienen aber den. Mit Nistkästen und
den Zugang zum überlebenswichtigen Nektar. „Bie- Futterplätzen lassen sich
nenfreundliche Blumen sind ungefüllt, sodass die heimische Arten schüt-
Insekten einfacher an die Staubblätter gelangen“, zen. Und: Ein Igelhaus,
erläutert der Gartenexperte Jens Gärtner von Stihl. ob selbst gebastelt oder
Empfehlenswert sind auch regionale Blumensaat- gekauft, dient dem sta-
mischungen. Sie bieten Nahrung für die Insekten cheligen Freund als Win-
und sind im heimischen Garten zudem optisch ein terquartier. „Um nacht-
Hingucker. Neben Nahrungsquellen kommt es auch aktive Tiere zu schützen,
auf Nistplätze, Unterschlupf und Winterquartiere sollten Besitzer von
an. Ein Bienenhotel ist einfach selbst gebaut oder Mährobotern ihre Ge-
im Fachhandel gekauft, eine Trockenmauer eignet räte außerdem so pro-
grammieren, dass
diese nicht nachts
über die Rasenflä-
chen fahren“, so
Jens Gärtner. Viele
weitere Maßnah-
men unterstützen
das naturnahe
Gärtnern: So lässt
sich beispielswei-
se aus Kompost
Naturdünger ge-
winnen; ein Gar-
tenhäcksler dient
Ein paar Holzbretter, etwas Laub und eine kleine Schale mit dabei dazu, Grün-
Futter – fertig ist das Igel-Quartier. schnitt vor dem
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