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Tiere im Garten
Gartenschläfer sind zwischen 12 und 17 Zentimetern groß und haben einen langen, buschigen Schwanz.
Foto: djd/BUND/Jiri Bohdal
Die Schlafmaus mit der Zorro-Maske
Gartenschläfer-Hinweise bitte melden Auf Streuobstwiesen aber auch in Gärten sind Gar-
tenschläfer gern zu Hause.
(djd). Wenn im Frühling die Gartensaison wieder www.gartenschläfer.de mitteilen. Die "Spurensuche Foto: djd/BUND/Michael Papenberg
startet, beendet auch der Gartenschläfer seine Win- Gartenschläfer" wird im Bundesprogramm Biologi- Wie können Menschen den
terruhe. Dieses kleine Tier ist ein Verwandter des sche Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz Gartenschläfern helfen?
mit Mitteln des Bundesumweltmi- Um den Gartenschläfern bessere Überlebenschan-
nisteriums gefördert.
cen zu bieten, sollten Gärten naturnah gestaltet wer-
Wie erkennt man, dass den. In Hecken, Wildblumenwiesen und Stauden-
Gartenschläfer anwesend sind? beeten findet der kleine Allesfresser Insekten, Wür-
Die besonders geschützten Tiere mer und Schnecken. Höhlenbäume, Wildsträucher
haben ein rotbraun-grau gefärbtes und Steinhaufen sind wichtige Rückzugsorte, eben-
Fell. Auffällig ist ihre schwarze Zeich- so wie Vogelnistkästen. Diese sollten aus rauem, un-
nung um die Augen. Sie sieht aus gehobeltem Holz sein, damit es die Jungen im Früh-
wie eine Zorro-Maske. Da Garten- jahr schaffen, aus dem Nistkasten herauszuklettern.
schläfer nachtaktiv und somit selten Pestizide und Rattengift sollten gar nicht erst zum
anzutreffen sind, sollten Gartenbe- Einsatz kommen. Wenn dazu noch die Regentonne
sitzer die Augen und Ohren auch abgedeckt wird, besteht keine Gefahr für die vierbei-
nach weiteren Hinweisen offen hal- nigen Mini-Zorros, darin zu ertrinken.
ten. Dazu zählen zum
Beispiel Geräusche
Den Tag verbringt ein Gartenschläfer im kugelförmigen Nest, das er im Frühling. Wenn
auch gern in Nistkästen anlegt. Foto: djd/BUND/Gerrit Wehrenberg die Männchen um
die Gunst der Weib-
Siebenschläfers aus der Familie der Schlafmäuse. chen buhlen, wird es auch schon mal
Die Gartenschläfer werden immer seltener: Mehr recht laut. Ihr Quieken, Pfeifen und
als 50 Prozent ihrer bekannten Bestände sind in Murmeln ist dann die ganze Nacht
den letzten 30 Jahren verschwunden. In einigen Re- hindurch zu hören. Stehen Obst-
gionen Deutschlands kann man die Tiere schon gar bäume im Garten? Dann werden bei
nicht mehr antreffen. Die Ursachen dafür sind noch Anwesenheit des Gartenschläfers
unklar. Der BUND, die Universität Gießen und die die typischen Fraßspuren zu sehen
Senckenberg Forschungsgesellschaft untersuchen sein. Wie ein Apfel aussieht, der
daher aktuell in ihrem Projekt "Spurensuche Gar- vom Gartenschläfer angeknabbert
tenschläfer" die Gründe für das Verschwinden des wurde und wie sich die Geräusche
Nagetieres. Ihr Ziel ist es, die Tierart vor dem Aus- der kleinen Nager anhören, erfährt
sterben zu bewahren. Wer einen Gartenschläfer ge- man ebenfalls auf der Gartenschlä- Diese kleinen Schlafmäuse werden gerade erforscht, um sie vor dem
sehen oder gehört hat, kann helfen und dies unter fer-Webseite. Aussterben zu bewahren. Foto: djd/BUND/Rudi Leitl
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