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Vereinsnachrichten





                         Nachbarschaftshilfe Wenzenbach e.V:
                                   Reden über den TOD – ein Tabu – oder?
       Hospizarbeit war das  Thema einer Infoveranstal-  Früher wurden die Menschen ins „Kammerl“ zum
       tung der Nachbarschaftshilfe. Einleitend sprach der   Sterben abgeschoben, so Bettina Callies. Heute
       Vorsitzende, Hans-Peter Semmler, davon, dass es in   kann man sich professionelle Hilfe durch den Hos-
       unserem Leben Momente geben kann, die uns an   pizverein holen. Es geht dabei aber nicht um Pfle-
       das „Schlimmste“ denken lassen. Zum Beispiel bei   geleistungen. Nur der soziale Aspekt steht im Vor-
       sehr alten, verunfallten oder kranken Angehörigen.  dergrund.
       Und dann kommen die Fragen auf: „Was tun? Wie   Im Hospizhaus, z.B. im Johannes-Hospiz in Pentling,
       rede ich mit dem ...? Wer hilft?“    werden Menschen nur nach ärztlicher Verordnung
       Deshalb kamen, auf Einladung der Nachbarschafts-  aufgenommen. In der Regel dauert der Aufenthalt
       hilfe, zweiunddreißig Personen ins Gasthaus Gam-  nur kürzere Zeit. Dass der Raucher dort auf Wunsch
       bachtal, um sich mit dem Thema zu befassen.  auch u. U. seine letzte Zigarette bekommt, sorgte für
                                            Schmunzeln – trotz dem ernsten Anlass.
       Der kurzweilige Vortrag der Vorsitzenden des Hos-
       pizvereins, Bettina Callies, gab einen Überblick über   In der „ambulanten“ Hospizarbeit ist keine ärztliche   Diese begleitet dann den Sterbenden bei Besuchen
       die verschiedenen Aspekte der Hospizarbeit und   Verordnung notwendig. Es entstehen aber trotz-  (Zuhause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus) bis
       Interessierten die Möglichkeit, die daraus resultie-  dem keine Kosten. Diese werden durch den Verein   zum Tag X.
       renden Fragen zu stellen.            getragen, der sich über Spenden finanziert.  In diesem Prozess spielen auch die Angehörigen
                                                                 In einem Beispiel   eine wichtige Rolle - für sie wird ein „Letzte-Hilfe-
                                                                 erläutert: Jemand   Kurs“ angeboten. Da wir alle in diese Situation ge-
                                                                 ruft beim Hospiz-  raten können, hat sich spontan die Hälfte der Anwe-
                                                                 verein an. Koor-  senden für das Thema interessiert.
                                                                 dinatorin meldet   Hans-Peter Semmler als  Vorsitzender bekam den
                                                                 sich und vereinbart   Auftrag sich hierfür einzusetzen und im Frühjahr
                                                                 einen  Gespräch-  einen geeigneten Raum und Termin zu finden. Die-
                                                                 stermin.  Nach  ser wird von der Nachbarschaftshilfe Wenzenbach
                                                                 dem Erkunden der   rechtzeitig bekannt gegeben.
                                                                 Fakten sucht die
                                                                 Koordinatorin eine   Näheres zum Hospizverein unter:
                                                                 geeignete Hospiz-   www.hospiz-verein-regensburg.de/
                                                                 helferin (es gibt           Text: Nachbrtschaftshile Wenezenbach
                                                                 fast nur weibliche).               Foto: Hans-Peter Semmler



















































                                                                                             B16 aktuell Dezember 2023   - 19 -
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