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Kleintierpraxis
























































                                                     Die laare Zeit


       Langsam öffne ich die Augen, meine Zunge fühlt   mitnimmt, es is nur schön mit einer solchen Menge   Mit der besten Ehefrau von allen hab ich gestern
       sich wie eine ausgedörrte Aubergine an, mein Kopf   an Leuten zu feiern. Was haben wir gelacht, rumge-  wei sehr gute Fläschchen Rotwein vernichtet, was
       is wie ein Mörteleimer, sauschwer und wenn der   albert und wie viel Freunde haben wir getroffen, die   natürlich nicht so geplant war, eher zufällig erge-
       Mörtel hin und herschwappt, tut‘s weh. Langsam   wir schon ewig nicht mehr gesehen haben. warum   ben. Langsam werde ich hellwach und stehe auf
       krabbel ich aus dem Bett, schlepp mich aufs Klo und   eigentlich nicht? Da war doch irgendwas, kann mich   und starr zum Fenster raus. Weihnachten ist längst
       dann zum Wasserhahn. Durst ist gar kein Ausdruck,   beim besten Willen nicht genau erinnern, is alles so   durch, der Baum liegt im Garten und wird kompo-
       ich hab einen Riesenbrand. Gestern waren wir auf   schwammig. Aber wir treffen uns ja dauernd, beim   stiert, wenn es soweit ist. Draußen ist alles erstarrt,
       einem Fest, kann mich momentan gar nicht erin-  Essen in der Stadt, beim Einkaufen und Einkehren   nichts rührt sich, grad schneit es leise vor sich hin.
       nern, was der Anlass war. Rauschend, dionysisch, ein   von einem Kaffee ins nächste, beim.... jetzt zuckt   Die Gräser und Büsche schauen aus wie erstarrte
       Riesenbesäufnis mit viel Tanz und Spaß. Es war sehr   ein Blitz durch mein Hirn und ich öffne die Augen.   Märchenfi guren darauf harrend, dass sie aus Ihrem
       bunt, laut und lustig. Ausgelassenes Tanzen, Lachen   Hatte ich doch grad schon, nein nicht wirklich, ich   Winterschlaf erweckt werden. Ich auch! Alles ist auf
       und Schwitzen. Irgendwie war zwischendrinn auch   hab halb weiter geträumt. O.k. das mit dem Brand   Stopptaste, nichts geht mehr außer Arbeit, Essen,
       was im Freien mit Wiese und Sonne, ne get ja gar   und dem Schädel is noch da, aufs Klo muss ich auch.   Schlafen. Wer hätte gedacht, dass man mal darüber
       ned, is ja Winter und es war ja Nacht. In mir spür   Aber auf einem Fest war ich nicht, safe, wir haben ja   nachdenkt, ja froh ist, zu den Leuten zu gehören, die
       ich den Nachhall von Musik, die einen berührt und   immer noch Scheißlockdown.   arbeiten dürfen und dabei ein schlechtes Gewissen




















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