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Kleintierpraxis






       Wie schnell bekommt ein Hund das Etikett „do-  schreiben, nämlich einen Hund,
       minant“, „territorial“, „ängstlich“, „schlecht  soziali-  der fremde Hunde anbellt. Beim
       siert“, oder Ähnliches? Wir Menschen lassen uns   Begriff „ängstlich“ kommt selten
       von solchen Etiketten gern beeinflussen. Ein Hund   jemand auf die Idee sich durch-
       der als „ängstlich“ bezeichnet wird bekommt eher   setzen zu müssen, beim Begriff
       eine positive Erziehung, als ein Hund der als „ag-  „aggressiv“ schon eher. Lässt
       gressiv“ bezeichnet wird. In Wirklichkeit können   man diese Begriffe einfach au-
       beide Begriffe genau das gleiche  Verhalten be-  ßen vor und sieht einen Hund
                                           der fremde Hunde anbellt, ist
                                           man offener für die richtige Trai-
                                           ningstechnik. Die Motivation
                                           des Hundes muss hinterfragt
                                           werden. Was  hält  sein Verhal-
                                           ten (das Bellen) aufrecht? Möch-
                                           te  er  die  Distanz  zum  anderen
                                           Hund verringern oder vergrö-
                                           ßern? Und darauf sollte das Trai-
                                           ning aufbauen. Die Motivation
                                           für ein Verhalten muss gesucht
                                           werden, um das Verhalten ver-
                                           ändern zu können. Denn das ist
                                           der  Schlüsselpunkt in der  Ver-
                                           änderung von Verhalten. Etiket-
                                           ten haben hier nichts zu suchen
                                           und beeinflussen nur das Han-
                                           deln und auch die Gefühle des
                                           Menschen, und das leider oft in
                                           die falsche Richtung. Wenn Sie also ein Verhaltens-  Mit freundlicher Unterstützung von
                                           problem mit Ihrem Hund haben, und Ihnen wird   Mag. med. vet. Sandra Riederer
                                           geraten sich als Rudelführer, Chef, Leitwolf, etc.   geprüfte Tierpsychologin
                                           durchsetzen zu müssen, dann empfehle ich Ihnen   geprüfte Tierhomöopathin (ATN
                                           einen Hundetrainer zu suchen, der auf dem neu-  verhaltensmedizin.zimmermann@gmail.com
                                           esten wissenschaftlichen Stand ist.

















































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