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Aktuelles
Sturmtief deckte Dach des Schlossbergturms ab
bel zufällig am Schlossberg vor
Ort. Grübel ist nicht nur Mitglied
im Bergverein, sondern auch ge-
lernter Anlagenmechaniker und
Spengler. Grübel übernahm
gleich die Notsicherung und
sorgte dafür, dass durch das un-
dichte Dach nicht noch weitere
Schäden im Inneren des Turmes
entstanden. Seit Jahrzehnten
wurde das Dach nicht gesamt
erneuert, sagt Martin Grübel.
Stattdessen wurde immer wie-
der dort, wo es gerade nass he-
reinging, angestückelt und aus-
gebessert.
Zum Ende der Dachsanierung beim Schlossbergturm bedankte sich Bür- Nachdem der ursprüngliche
germeister Josef Schindler (rechts stehend) bei Ernst Riedl (links stehend), Turm auf dem Schlossberg im
Matthias Brandl (kniend) und Martin Grübel (links hinten stehend) vom Zweiten Weltkrieg schwer be-
Bergverein. Foto: Norgall schädigt wurde, entstand er in
Der Regenstaufer Schlossberg mit seinem mar- seiner heutigen Form mit der Aussichtsplattform in
kanten Turm ist das weithin sichtbare Wahrzeichen den Jahren 1953/1954.
des Marktes. Bei mehreren aufeinanderfolgenden Erstmals errichtet hatte man den Turm 1891. Er war
Stürmen im Februar dieses Jahres wurde das Dach eigentlich als Glockenturm einer Kirche gedacht,
des Turmes so schwer beschädigt, dass es erneu- die aber niemals errichtet wurde, weil dafür das
ert werden musste. Eigentümer des Turmes ist der Geld fehlte. Nachdem man es zunächst über Jahr-
Markt Regenstauf. Der Markt organisierte und fi - zehnte versäumt hatte, steht der Turm heute unter
nanzierte die Sanierung des Turmdachs. Unterstützt Denkmalschutz, erklärt Ortsheimatpfl eger Georg Während der Bauphase war der Turm komplett ein-
wurden die Arbeiten von den Mitgliedern des Berg- Gahr. gerüstet. Foto: Martin Sauer
vereins. Die Kosten für das neue Dach betragen mit
Gerüst-, Spengler und Zimmererarbeiten rund 30 Nach den Sturmschäden entschloss
000 Euro. sich der Markt Regenstauf das Dach des
Turmes komplett zu erneuern. Dazu ar-
Nach Fertigstellung der Arbeiten traf sich Bürger- beiteten die drei Regenstaufer Betriebe
meister Josef Schindler jetzt vor Ort mit Mitgliedern Heizungs-Sanitärbau-Spenglerei Maier,
des Bergvereins und bedankte sich für die gute Zu- Kraus Holzbau und Gerüstbau Bösl zu-
sammenarbeit. Kürzeste Wege waren bei der Sanie- sammen. Sie koordinierten ihre Gewer-
rung garantiert. Martin Sauer, Bautechniker im Bau- ke teilweise unter erschwerten Bedin-
amt des Marktes, ist auch Mitglied des Bergvereins. gungen. Die Waldwege, die zum Turm
Bergvereinsvorsitzender Matthias Brand und sein führen, sind mit großen Kranwägen
Stellvertreter, Ernst Riedl, bedankten sich bei dem nämlich nicht zu befahren.
Gespräch dafür, dass der Markt die nötigen Sanie-
rungsarbeiten umgehend veranlasste. Beim Eindecken des Daches mit Kupfer-
blech wurden jetzt kleinere Platten ver-
26 Meter misst der Schlossbergturm von seinem So- wendet, um dem Wind weniger Angriffs-
ckel bis zur Spitze des Kreuzes auf dem kleinen Glo- fl äche zu bieten. Auch erhielt das Dach Das neue Kupferdach des Turms funkelt in der Sonne.
ckenturm. Das Plateau, auf dem der Turm steht, liegt zusätzlich einen rundum laufenden Foto: Martin Sauer
99 Meter über dem Ufer des Regenfl usses. Windschutz, den es zuvor nicht gab. Alles andere Ortsheimatpfl eger Georg Gahr freut es, dass
In seiner exponierten Lage ist der Turm den Ele- als eine Komplettsanierung hätte keinen Sinn ge- nach dem jahrzehntelangen Hin und Her um die
menten besonders ausgesetzt. Vier große Blech- macht, sagt Bürgermeister Josef Schindler, „jetzt, wo Wurmdobler-Bilder nun endlich konkrete Maß-
platten pro Seite deckten bisher das Turmdach. Im- wir das Gerüst schon einmal da hatten“. nahmen für deren Erhalt anstehen. Die Familie
mer wieder lockerte der Wind die Nieten, die die Neben den Regenstaufer Handwerksbetrieben be- des Regensburger Kunstmalers Fritz Wurmdobler
Bleche festhielten und nagte an der Stabilität des teiligten sich auch Mitglieder des Bergvereins an verschlug es zum Ende des Zweiten Weltkrieges
Daches. „Das Sturmtief Sabine gab dem Dach am Fa- den Arbeiten. Sie strichen in einem Arbeitseinsatz nach Regenstauf, nachdem sie in Regensburg aus-
schingssonntag schließlich den Rest“, sagt Matthias das neue Holz des Glockenturms. Die kleine Glocke gebombt worden war. Wurmdobler, so beschreibt
Brandl. vom Schlossberg ist über den Ort hinweg immer es Gahr, sei in den Nachkriegsjahren in Regenstauf
Als „Sabine“ am Schlossberg wütete, war Martin Grü- dann zu hören, wenn ein Mitglied des Bergvereins eine unheimlich auffällige und prägende Künstler-
stirbt. erscheinung gewesen. Seine Sgraffi tos (historische
Putztechnik) zierten damals die Fassaden der mei-
Nach Abschluss der Arbeiten ist das Dach erstmals sten Bürgerhäuser in der Ortsdurchfahrt. Nur einige
seit langer Zeit wieder vollständig dicht. Damit, davon blieben erhalten.
sagt Bürgermeister Josef Schindler, sei jetzt auch
der Zeitpunkt gekommen, konkret über eine Sa- Die Entstehung der Wurmdobler-Bilder im Turm auf
nierung der Wandgemälde nachzudenken, die der dem Schlossberg datiert Ortsheimatpfl eger Gahr
Kunstmaler Fritz Wurmdobler unmittelbar unter auf Ende der 50er oder zu Beginn der 60er Jahre.
dem Dach auf alle vier Innenwände des Schloss- Nach den Einschränkungen während der Dachsa-
bergturmes malte. Die Gemälde zeigen neben der nierung kann der Turm jetzt wieder bestiegen wer-
fi ktiven ehemaligen Burg auf dem Schlossberg die den. Wegen der Hygienevorgaben in der Corona-
Schlösser in unmittelbarer Nachbarschaft von Re- Pandemie dürfen aktuell nur vier Personen gleich-
genstauf. Schindler will Kostenvoranschläge für die zeitig auf die Aussichtsplattform hinaufsteigen. Den
An den Bildern vom Fritz Wurmdobler im Schloss- Sanierung der Bilder einholen lassen. Als Zeitraum Schlüssel zum Turm gibt es aktuell ausschließlich in
bergturm sind die Wasserschäden deutlich zu sehen. für die Arbeiten hat er sich die nächsten zwei Jahre der Schlossberggaststätte.
Foto: Norgall vorgenommen. (Text: Norgall/ Fotos: Sabine Norgall/Martin Sauer)
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