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Vereinsnachrichten

Freiwillige Feuerwehr Bernhardswald
Die Feuerwehr Bernhardswald blickt auf ein sehr „spezielles“ Jahr 2020 zurück
Wie üblich gibt der Jahresbe- Einsatzkräfte besetzten möglichst alle
richt einen kleinen Einblick über drei Einsatzfahrzeuge, um die vorge-
die Einsätze, Aktivitäten und schriebenen Abstände besser einhal-
Neuerungen des vergangenen ten zu können.
Jahres aus Sicht der Feuerwehr Das Einsatzaufkommen ist mit 44 Auf-
Bernhardswald. Es liegt auf der Hand, dass das Jahr trägen (Stand 20.12.2020) im Vergleich
2020 auch für gemeinnützige Organisationen wie der zum Vorjahr (64) um knapp ein Drittel
Freiwilligen Feuerwehr aufgrund der CoronaPande- gesunken. Ob dies in direkter Verbin-
mie in die Geschichte eingehen wird und die Ehren- dung mit dem heruntergefahrenen
amtlichen vor Herausforderungen stellte. öffentlichen Leben steht oder schlicht-
Durch die Rolle als „systemkritische Infrastruktur“ wur- weg den üblichen Schwankungen zu-
den nach steigenden Infektionszahlen im März sämt- zuordnen ist, ist schwer zu sagen. Das
liche Aktivitäten mit Ausnahme des Ausrücke- und Einsatzspektrum wurde wie üblich
Wartungsdienstes eingestellt. Oberstes Gebot war von der Technischen Hilfeleistung be-
seit Beginn der Pandemie die Einsatzbereitschaft der herrscht: Es galt wieder mehrere Un-
Feuerwehren aufrechtzuerhalten, denn eine Virenver- fälle, Wohnungsöffnungen oder Un-
schleppung unter den Einsatzkräften hätte weitrei- terstützungen für den Rettungsdienst
chende Folgen gehabt. Der Preis, der hierfür zu zahlen abzuarbeiten. Bei zwei schweren Ver-
war, war natürlich hoch – eine Freiwillige Feuerwehr kehrsunfällen mit eingeklemmten Per-
lebt von der Kameradschaft und von menschlichen sonen sowie einem Waldunfall kam für
Begegnungen. Zwar konnte ab Juli nach vorüberge- drei Personen tragischerweise jede Hil-
hender Entspannung der Infektionslage die ein oder fe zu spät. Sturm „Sabine“ bereitete im
andere Ausbildungsveranstaltung unter strengen Hy- Februar einige Unwettereinsätze, die
gieneaufl agen wieder stattfi nden, die Freude währte allerdings weniger umfangreich als
jedoch nicht lange, als im Oktober die Ampeln wieder beim Starkschneefall im Vorjahr aus-
auf „rot“ schalteten: Die zweite „Welle“ war angebro- fi elen. Brandeinsätze mussten im Jahr
chen. 2020 lediglich drei Stück abgearbeitet
Die Feuerwehr ist bekannt für ihr Improvisationsta- werden, darunter auch der Brand eines
lent. Daher wurde nach kurzer Zeit für Ausschusssit- Balkons im Frühjahr. Alles in allem lei-
zungen und Übungsabende auf das virtuelle Format steten die ehrenamtlichen Frauen und Männer eine
ausgewichen, auch wenn dies natürlich nicht im An- Gesamteinsatzstundenzahl von 310. In die Ausbil-
satz ein Ersatz für den Austausch vor Ort sein kann. Ein dung wurden rund 600 Stunden investiert, für Tech-
kurzerhand eingerichtetes, kleines Onlineportal mit nik- und Wartungsaufgaben fi elen 900 Stunden an.
Ausbildungsunterlagen vergangener Übungen und Die zahlreichen Verbote und Einschränkungen be-
bebilderten Beladungslisten der Fahrzeuge bot den deuteten auch das Aus für alle geplanten Vereinsver-
Aktiven eine weitere Möglichkeit, auf dem Laufenden anstaltungen. Die für Juni angesetzte Segnung des
zu bleiben. Noch stärker unter der Situation litten im Sommer 2019 erhaltenen Mehrzweckfahrzeuges
die nicht weniger wichtigen Abteilungen der Nach- konnte ebenso wenig gefeiert werden wie das tradi-
wuchsarbeit: Sowohl die Kinder- als auch die Jugend- tionelle Weinfest im September. Als kleiner Ersatz für
feuerwehr konnte nur wenige der geplanten Termine die etablierte Veranstaltung wurde kurzerhand ein
wahrnehmen. „Weinfest dahoam“ organisiert, im Rahmen dessen
Doch trotz der verhängten Beschränkungen und der Lieblingswein bestellt und am Gerätehaus abge-
zweier „Lockdowns“ blieben auch im Jahr 2020 die holt werden konnte. Statt der Haussammlung in der
Einsätze nicht aus, welche natürlich auch ange- Adventszeit wurden Weihnachtskarten an die Haus-
sichts der widrigen Umstände professionell abge- halte verteilt, erfreulicherweise folgten viele Bürge-
arbeitet werden mussten. Um eine Infektionsge- rinnen und Bürger der Bitte und tätigten eine Spende.
fährdung der Ehrenamtlichen zu minimieren, setzte Die Generalversammlung am Dreikönigstag konnte
sich die Wehrführung schnell für die Beschaffung ebenfalls nicht stattfi nden, über einen Ersatztermin
zusätzlicher Schutzmaterialien ein, wie beispielswei- im Laufe des Jahres werden die Mitglieder rechtzei-
se FFP2-Schutzmasken oder Schutzbrillen für den tig informiert.
Patientenkontakt. Ausgerückt wurde nur mehr mit Auch wenn vieles im Jahr 2020 nicht möglich war, gab
MundNasen-Schutz und Einmalhandschuhen, die es doch den ein oder anderen Fortschritt für die Feu- erwehr Bernhardswald. Geplante Projekte wurden –
sofern möglich – weiterverfolgt und zum Teil auch
abgeschlossen. Dazu zählt die Beschaffung ergän-
zender Ausrüstungsgegenstände aus Vereinsmitteln,
wie zwei weitere Handfunkgeräte und ein weiteres
Halligantool. Eine zusätzliche Neuerung wird im Lau-
fe des Jahres die Ausstattung mit Spinden für die Ein-
satzkleidung sein, welche bereits bestellt sind. Zudem
laufen auch die Vorbereitungen für die Patenschaft
der FF Wenzenbach, die im Jahr 2022 ihr 150-jähriges
Jubiläum feiern wird.
Die Freiwillige Feuerwehr Bernhardswald bedankt
sich hiermit bei all ihren Mitgliedern, an vorderster
Stelle bei den aktiven Frauen und Männern, die sich
trotz der Pandemielage weiter uneigennützig für die
Bevölkerung und die Umwelt eingesetzt haben. Ein
großes Dankeschön gilt darüber hinaus allen Unter-
stützern für ihre großzügigen Sach- und Geldspen-
den. Ganz im Sinne von „2021 kann nur besser wer-
den“ wünschen wir Ihnen einen guten Start ins neue
Jahr. Ihre Freiwillige Feuerwehr Bernhardswald.
Autor: Mario Stelzer, FF Bernhardswald; Fotos: FF Bernhardswald
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