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Aktuelles
Kürner Theatergruppe versteht es sein Stammpublikum zu begeistern
Das Stück „Die Rollator-Gang“ von Ulla Kling
sorgte wieder für ausverkaufte Vorstellungen
Die Mannschaft mit einem Einbruch
der Theater- beim gut versicherten
gruppe Kürn um
gruppe Kürn um Juwelier im Nachbar-
Spielleiterin Eva Hagl
Spielleiterin Eva Hagl haus beschaffen. Ein
brachte ein sehr lustiges Stück auf die Büh-
brachte ein sehr lustiges Stück auf die Büh- „genialer“ Plan wird
ne. Dafür hat die Spielleiterin auch einige
ne. Dafür hat die Spielleiterin auch einige geschmiedet, war doch
Theaterbücher gelesen. Oft sind Stücke
Theaterbücher gelesen. Oft sind Stücke Erwin jahrelang Able-
wegen der Bühne oder der Anzahl der
wegen der Bühne oder der Anzahl der ser im Nachbarhaus
Spiele nicht umsetzbar, aber mit dem Stück
Spiele nicht umsetzbar, aber mit dem Stück und weiß somit ganz
„Die Rollator-Gang“ hat sie wieder ein glück-
„Die Rollator-Gang“ hat sie wieder ein glück- genau, wo man im
liches Händchen mit den dafür richtigen Leuten be- Keller durch die Wand
wiesen. Da verging auch die 2-monatige Probenzeit bohren muss, um beim
recht schnell. Juwelier rauszukom-
Obwohl es sich um relativ lange Akte (insgesamte men. Gebohrt wird
Spielzeit: ca. 135 Minuten) handelte, war das Stück während der sowieso
sehr kurzweilig. Langeweile kam nicht auf, da immer sehr lauten Straßen- Manuela Kalesse, Hannes Denk, Dieter Reisinger, Steffi Hartl, Roswitha Horvat
etwas auf der Bühne geboten war. Auch blieb das bauarbeiten vom Keller (stehend v.l.n.r), Christian Kalesse, Herbert Schießl (sitzend v.l.n.r.)
Stück bis zum Schluss spannend. Alle Vorstellungen der Nachbarin Prestele
waren wieder ausverkauft. Die Nachfrage auf die aus, auf die ja kein Verdacht fallen kann, da sie bett- nun im Herbst Renate Hecht und sorgte für einen
Theaterkarten war sehr groß und die Zuschauer lägerig und pfl egebedürftig ist. Käthe kümmert sich reibungslosen Ablauf. Uli Cipcer war mit ihren Helfe-
belohnten die Schauspieler mit viel Applaus und schon immer rührend um sie und somit ist es ein rinnen Gitta Royes und Karin Schreiner, für die Mas-
lobenden Worten. Sätze wie „Einfach schee“, „super Leichtes für sie, heimlich den Kellerschlüssel zu be- ke zuständig. Den schließlich mussten die Rentner
Stück“, „Ich habe mich schon lange nicht mehr so sorgen. Erwin und Eduard schaffen sich zur Tarnung, schon echt aussehen. Stefan Mahlke steuerte die
amüsiert“, oder „ein spannendes und sehr unter- um gebrechlich zu erscheinen, jeweils einen Rolla- Videokameras und war für den Einsatz des Telefons,
haltsames Stück“ freuten nicht nur die Spielleiterin. tor an. Alles scheint bestens geplant zu sein. Doch Funkhandy und Presslufthammers zuständig. Toni
in Ihrer Vorfreude machen die beiden übermütigen Gottmeier fungierte wie gewohnt in souveräner
Nun zum Stück:
Rentner auf der Straße ein Rollator-Rennen und fa- Weise als Souffl euse. Und natürlich ist unsere Toni
Die drei Rentner und Freunde Käthe (Manuela Ka- hren dabei Frau Bichl (Roswitha Horvat), eine ältere für den Kartenverkauf zuständig. Hierbei behält sie
lesse), Eduard (Herbert Schießl) und Erwin (Christian Dame, so heftig vom Rad, dass jetzt die Polizei ins stets den Überblick, wobei das manchmal gar nicht
Kalesse) wollen es noch einmal so richtig krachen Haus kommt. Von nun an wird es brenzlig für die so einfach ist. Um das leibliche Wohl der Zuschauer
lassen und nach Kanada, Thailand oder Mallorca drei, denn der Polizist (Dieter Reisinger) wird im- sorgten sich immer die Mitglieder, die gerade spiel-
reisen. Das nötige Kleingeld dazu, wollen sie sich mer misstrauischer und hellhöriger. Er taucht stets frei hatten unter der Leitung der „Catering-Chefs“
unvermittelt auf und stellt unangenehme Harald Royes und Hans Cipcer.
Fragen. Doch mit einigen Tricks und Hilfe der Wir bedanken uns bei Ihren Besuch und da nach
jungen Masseurin Moni (Steffi Hartl) schaffen dem Theater vor dem Theater ist, freuen wir uns,
sie unbehelligt den Durchbruch. Nur leider wenn Sie im Frühjahr wieder unsere Gäste sind.
halt nicht in den Keller des Juweliers sondern
in das Marmeladenregal einer Nachbarin im Mehr Bilder sind auf unserer Homepage:
anderen Haus. Alle Reiseträume scheinen www.theatergruppe-kuern.de oder auch auf Fa-
nun geplatzt. Doch dann taucht plötzlich cebook.
Django (Hannes Denk) auf. Der junge Bur- Fotos: Heinrich Hecht
sche hat in seinem jugendlichen Leichtsinn
den Juwelier wirklich überfallen und sucht
Manuela Kalesse und Herbert Schießl nun Unterschlupf in der Wohnung der drei.
Mit einiger Rentnerschlauheit gehen dann
doch noch alle Träume in Erfüllung.
Die Rolle der Frau Käthe passte genau zu Ma-
nuela Kalesse. Ihre Textpassagen, vor allem
die Telefonate mit Frau Prestele waren oft sehr
lange, aber sie behielt hierbei stets die Ruhe
und brachte den nötigen Witz mit. Christian
Kalesse und Herbert Schießl spielten perfekt
das Rentner-Duo, welche sich jeweils sehr
gut ergänzten. Die 3 hatte auch mit jeweils
knapp 200 Einsätzen den meisten Text zu
Roswitha Horvat, Manuela Kalesse und Herbert Schießl lernen. Auch Berta Bichl als Roswitha Horvat,
welche jederzeit betriebsbereit war, passte
super zu dem Rentner-Trio. Dieter Reisinger
zeigte mal wieder, dass er ein Sprachtalent ist.
Durch den eingebauten sächsischen Dialekt
des Polizisten, fragten einige Zuschauer aus
welchen Teil von Sachsen er denn stammt.
Hannes Denk überzeugte als Räuber Django
und zeigte vollen Einsatz. Und Steffi Hartl war
als junge und erfrischende Masseurin Moni
auf der Bühne unterwegs. Die Truppe harmo-
nierte gut und das kam beim Publikum an.
Christian Kalesse, Manuela Kalesse und Herbert Schießl Das Kommando hinter der Bühne hatte Dieter Reisinger und Hannes Denk
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